ESG + Natural Resources

Energiewende bietet Chancen für ESG-konforme Natural Resources Strategien

Durch den Boom der Elektromobilität ist die Nachfrage nach Lithium für die Herstellung von Akkus explodiert. Die grössten Vorkommen liegen in den grössten Salzseen der Welt in Chile bzw. im Salar de Uyuni in Bolivien. Die Gewinnung des Leichtmetalls aus den Salzseen in diesen trockenen Regionen in den Anden steht wegen möglicher negativer Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel in der Kritik. BILD DANITA DELIMONT/ALAMY STOCK PHOTO

ESG-konforme Anlagen im Bereich der natürlichen Ressourcen gelten als besonders anspruchsvoll. Clemens Struck, Head of Data Science, erläutert im Gespräch, wie wir durch Kombination unserer Expertise in den Bereichen ESG, Derivate, und natürlichen Ressourcen, die sich bietenden Chancen mit neuen Produkten für unsere Kunden erschliessen.

Wie navigieren Sie durch das aktuelle ESG-Umfeld?

Das aktuelle Umfeld wird vor allem durch Unsicherheit bei der Messung von ESG bestimmt. Zudem ist die Debatte was ESG wirklich bedeutet noch nicht gereift. Kundenspezifische ESG-Strategien helfen uns die Vielfalt der Sichtweisen abzubilden. Eine Vielzahl von Variablen verschiedener Datenanbieter helfen uns ein klareres Bild zu formen. Zudem adaptieren wir kontinuierlich wachsende Standards, die mit der Weiterentwicklung dieses Bereichs einhergehen.

Hat nachhaltiges Investment echte Auswirkungen?

Sicher wissen wir das nicht. Aus Erfahrung wissen wir aber, dass das Umlenken von Finanzströmen starke Anreize für das Ändern der Verhaltensweisen von Firmen schaffen kann. Wenn ESG zum etablierten Standard wird, ist zu erwarten, dass nicht ESG-konforme Firmen eine Prämie bei der Finanzierung zahlen müssen. Zudem rücken die ESG Praktiken vieler Unternehmen und ihrer Direktoren ins Rampenlicht. Diese Praktiken korrelieren häufig mit anderen Formen schlechten Managements, die sich negativ auf den langfristigen Shareholder Value auswirken. Die Umschichtung von Mitteln in ESG-Investitionen spiegelt darüber hinaus auch die Erwartung des Marktes weiterer staatlicher Sanktionen bei nicht ESG-konformen Verhalten wider.

Wie können wir effizienter mit natürlichen Ressourcen umgehen?

Aufgrund des weltweiten demographischen Wandels und steigender Einkommen, gehen wir davon aus, dass die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen weiter ansteigen wird. Wir benötigen daher die Entwicklung von Technologien, die den Verbrauch minimieren.

Wer entwickelt solche Technologien?

Firmen in vielen Branchen. Vor allem dort, wo der Verbrauch am grössten ist, gibt es den höchsten Anreiz zu Innovation. Insbesondere bei Versorgern und deren Zulieferern, im Maschinenbau aber auch im Abbau von Metallen.

Welche ESG-Risiken sind mit diesen Technologien verbunden?

Viele dieser Aktivitäten sind mit erhöhten ESG-Risiken verbunden. Beispielsweise führt das Wachstum bei kohlenstoffarmen Technologien wie wiederaufladbaren Batterien zu einem steigenden Verbrauch natürlicher Ressourcen.

Was raten Sie Investoren mit Interesse am Thema Ressourceneffizienz?

Um die Investitionsrisiken zu minimieren, empfehlen wir ein breitgestreutes, gleichgewichtetes Aktienportfolio das in Firmen unterschiedlicher Branchen in mehreren Ländern investiert. Um die ESG Risiken zu minimieren, empfehlen wir hohe Schwellenwerte auf Basis der Daten mehrerer Anbieter zu setzen.

Welche Rolle spielen Metalle bei der Energiewende?

Für die Umstellung auf eine klimafreundliche Energieversorgung benötigt die Wirtschaft Metalle und Mineralien. Diese wertvollen Materialien werden u. a. für Windparks, Solaranlagen, Batterien, Power-to-Gas-Anlagen und Elektrofahrzeuge benötigt. So wird beispielsweise erwartet, dass die Nachfrage nach batteriekritischen Metallen wie Lithium in den nächsten 20 Jahren um das 40-fache steigen wird.

Welches sind die Schlüsselmetalle für die Energiewende?

Seltene Erden, Platin, Palladium, Germanium, Gallium, Indium, Tellur, Kobalt, Lithium sowie Vanadium, Kupfer und Nickel.

Woher werden diese bezogen?

Kanada, USA, Australien, Japan, Finnland, Schweden. Aber auch in Entwicklungsländern wie Bolivien, Indonesien, Dem. Rep. Kongo, Simbabwe, Südafrika, China und Russland unter eher umstrittenen Beschaffungsbedingungen.

Welche spezifischen ESG-Risiken sind mit diesen Metallen verbunden?

In erster Linie Umwelt-, Menschen- und Governance-Risiken. Kobalt zum Beispiel wird hauptsächlich in Regionen mit anhaltenden Menschenrechtskontroversen wie der Dem. Rep. Kongo abgebaut. Die Nickelproduktion ist oft mit schweren Umweltkontroversen verbunden. Korruption ist ein Hauptproblem in Ländern, die für über 50% des weltweiten Nickel-, Lithium-, Kobalt- und Kupferbergbaus verantwortlich sind.

Wie minimieren Sie diese Risiken?

Wir verwenden sehr hohe Schwellenwerte für die ESG-Filter in Produkten, die Metall- und Bergbauunternehmen enthalten. Infolgedessen sind etwa 80% des globalen Metall- und Bergbauuniversums nicht in unserer Auswahl enthalten. Auf diese Weise minimieren wir Kontroversen und Reputationsrisiken. Die CO2-Emissionen sind zwar deutlich geringer als bei vergleichbaren Produkten, bleiben in diesem Sektor trotzdem erhöht.

Wer ist die Zielgruppe für ein ESG-Rohstoffprodukt?

Institutionelle Anleger, die sich zwecks Diversifizierung in natürlichen Ressourcen engagieren wollen, gleichzeitig aber mit Compliance Anforderungen, sowie mit Beschränkungen ihrer Quote für alternative Anlagen konfrontiert sind.

Wie bedienen Sie Anleger, die eine direktere Impact-Investition suchen?

Wir bieten eine Reihe von Green Bonds an, die u.a. in Photovoltaikparks investieren. Ausserdem offerieren wir ein Venture Capital Produkt, das direkt in Start-ups im MedTech Bereich in Silicon Valley investiert.

Produktideen

ESG+ Equity Key Transition Metals

Investitionen in Technologie zur Verbesserung der Beschaffung von natürlichen Ressourcen.
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ESG+ Equity Natural Resource Efficiency

Investitionen in Technologie zur Verbesserung der Effizienz natürlicher Ressourcen.
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Ihre Ansprechpartner

Daniel Gerber

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Clemens Struck

Head of Data Science

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